Ein Besuch in Siena bedeutet auch, einige der faszinierendsten mittelalterlichen Dörfer Italiens in Reichweite zu haben, ideal für eine mehrtägige Entdeckungstour. Vom Hotel Minerva aus – einem zentral gelegenen 3-Sterne-Hotel in Siena mit praktischem, überdachtem Parkplatz – sind diese kleinen historischen Zentren in den toskanischen Hügeln leicht zu erreichen. In diesem Leitfaden findest du eine Auswahl alter Dörfer in der Umgebung von Siena (Monteriggioni, San Gimignano, Pienza, Bagno Vignoni, Montalcino, Radicofani, Buonconvento, Castiglione d’Orcia usw.) mit Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten, traditionellen Veranstaltungen und kulinarischen Spezialitäten für jedes einzelne. Die Route ist für mehrere Reisetage gedacht und eignet sich für Familien, Paare, Alleinreisende, Studenten oder Freundesgruppen, mit praktischen Vorschlägen für jede Art von Reisenden. Du findest außerdem Übersichtstabellen mit Entfernungen und Reisezeiten von Siena sowie einen Bereich mit FAQs (häufig gestellten Fragen), der die gängigsten Zweifel beantwortet (wie „Braucht man ein Auto?“, „Was kann man in wenigen Stunden sehen?“, „Wo kann man mit Kindern essen?“, „Sind Hunde erlaubt?“ usw.). All das in einem informellen, freundlichen und praktischen Ton, um dir zu helfen, deine Entdeckungstour der antiken Dörfer in der Nähe von Siena bestmöglich zu planen!








Die Tour der Dörfer organisieren
Für den Besuch all dieser Dörfer empfehlen wir dir, mindestens 3–4 Tage einzuplanen und die Etappen geografisch zu gruppieren. Zum Beispiel könntest du einen Tag im Norden von Siena verbringen, um Monteriggioni und San Gimignano zu besuchen (sie liegen auf der Route Richtung Florenz), einen weiteren Tag im Südosten durch die Landschaften des Val d’Orcia (mit Erkundung von Pienza, Bagno Vignoni, Castiglione d’Orcia und vielleicht Montalcino), und noch einen im Süden Richtung der Hügel der Val d’Arbia und des Amiata (Buonconvento und Radicofani). Natürlich können die Routen je nach deinen Interessen und der verfügbaren Zeit variieren, aber generell gilt: Versuche nicht zu viele Dörfer an einem Tag zu packen; es ist besser, die Atmosphäre jedes einzelnen Ortes in Ruhe zu genießen.
Startpunkt Siena: Das Hotel Minerva wird dein praktischer logistischer Ausgangspunkt sein. Innerhalb der antiken Stadtmauern und zentral gelegen, ermöglicht es dir einen schnellen Zugang sowohl zur Innenstadt als auch zu den Straßen, die aus der Stadt hinausführen. Wenn du mit dem Auto reist, wirst du es schätzen, dass das Hotel über eine überdachte, überwachte Garage verfügt: von dort kannst du schnell die Straßen zu den verschiedenen Dörfern nehmen. Alternativ sind viele Dörfer durch Busse oder Regionalzüge verbunden (zum Beispiel ist Buonconvento mit dem Zug in etwa 25 Minuten erreichbar, da es an der Linie Siena-Grosseto liegt). Ein Auto gibt dir jedoch die größte Flexibilität, um auch entlegene Orte (wie Radicofani oder einige kleine Dörfer ohne Bahnhof) zu erkunden. In den folgenden Beschreibungen geben wir nach Möglichkeit Reisezeiten sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.
Beachte, dass die mittelalterlichen Dörfer der Toskana verkehrsberuhigte Zonen oder Fußgängerbereiche in den historischen Zentren haben: Du musst das Auto auf Parkplätzen außerhalb der Mauern abstellen und den Rest zu Fuß erledigen. Fast alle genannten Orte sind klein, daher ist das Gehen im Inneren angenehm (auch wenn es aufgrund der hügeligen Lage manchmal bergauf und bergab geht). Wir haben Hinweise zur Barrierefreiheit für Familien mit Kinderwagen oder ältere Menschen aufgenommen, damit du im Voraus den erforderlichen Aufwand in jedem Dorf einschätzen kannst.
Im Folgenden findest du detaillierte Steckbriefe zu jedem Dorf mit Informationen zu Sehenswürdigkeiten, empfohlenen Aktivitäten, lokalen Veranstaltungen, typischen Speisen und der Atmosphäre vor Ort. Gute Reise in die Vergangenheit zwischen Türmen, Mauern und Traditionen der antiken Dörfer rund um Siena!
Monteriggioni – Das befestigte Dorf
Atmosphäre und Ausblicke: Nur 20 Autominuten von Siena entfernt empfängt dich Monteriggioni mit seinem unverwechselbaren intakten Mauerring aus dem 14. Jahrhundert, gekrönt von vierzehn Türmen, die die umliegenden Hügel dominieren. Der Dichter Dante Alighieri erwähnte es in der Göttlichen Komödie und verglich die Türme mit Riesen; heute bedeutet das Spazieren auf den Mauern von Monteriggioni wirklich einen Sprung ins Mittelalter, mit fantastischer Panorama-Aussicht auf die sienesische Landschaft. Die Atmosphäre ist ruhig und zeitlos: Abends leert sich das Dorf und die Beleuchtung auf den Mauern schafft eine besondere Stimmung, während sich tagsüber Besucher einfinden, ohne dass der Ort seinen gemütlichen Charme verliert.
Sehenswürdigkeiten: Der Mauerring von Monteriggioni ist die Hauptattraktion – du kannst auf einigen Abschnitten des Wehrgangs (Eintritt gegen Gebühr) spazieren, um das Panorama zu bewundern und die Zinnen aus nächster Nähe zu betrachten. Im Inneren ist das Dorf sehr klein: Ein kurzer Spaziergang bringt dich auf die Hauptpiazza, an der die Kirche Santa Maria Assunta liegt, eine einfache Pieve aus dem 13. Jahrhundert, die einen Besuch wert ist. In der Piazza und den angrenzenden Gassen findest du auch Handwerksläden und kleine Geschäfte: Das Dorf, obwohl touristisch, behält ein authentisches Aussehen mit steinernen Gebäuden und gepflasterten Straßen.
Aktivitäten: Neben dem Besuch der Kirche und dem Spaziergang auf den Mauern, nimm dir Zeit, um einen Kaffee oder ein Glas Wein auf der Piazza zu trinken, vielleicht an einem der Tische im Freien, um die Ruhe des Ortes zu genießen. Geschichtsinteressierte können das kleine Museum Monteriggioni in Arme besuchen, mit Reproduktionen von Rüstungen und Waffen des Mittelalters. Wenn du gerne wanderst, führt ab den Parkplätzen auch ein Abschnitt der alten Via Francigena: ein Weg führt aus dem Dorf hinaus in die Landschaft, interessant für einige Kilometer, wenn du den Spuren der Pilger folgen möchtest.
Traditionelle Veranstaltungen: Monteriggioni ist berühmt für sein Mittelalterfest „Monteriggioni di torri si corona“, das jedes Jahr Anfang Juli stattfindet. In diesen Tagen kehrt das Dorf ins 13. Jahrhundert zurück: Statisten in Kostümen beleben die Straßen, es gibt Musikanten und Gaukler, Handwerker bei der Arbeit und Tavernen, die historische Rezepte anbieten. Das Fest beginnt normalerweise mit einem großen mittelalterlichen Bankett im Schloss und geht über das ganze Wochenende weiter mit Tänzen, Musik und historischen Nachstellungen. Es ist ein unverzichtbares Ereignis, wenn du zu dieser Zeit in der Gegend bist – der Eintritt ist kostenpflichtig und zieht viele Besucher an, daher solltest du rechtzeitig planen.
Kulinarische Spezialitäten: In Monteriggioni kannst du die klassischen Gerichte der sienesischen und chiantigen Tradition genießen. In den Trattorien des Dorfes werden Pici mit Wildschweinragù, Ribollita (Brot- und Gemüsesuppe) und Wild serviert. Während des Mittelalterfestes bieten die Außentavernen Menüs, die vom Mittelalter inspiriert sind, mit historischen Rezepten, die man in einer einzigartigen Atmosphäre probieren kann. Es mangelt auch nicht an typischen Produkten: In den Läden findest du Chianti-Weine aus den sienesischen Hügeln, natives Olivenöl extra aus der Region, Honig und sienesische Süßigkeiten (Panforte, Ricciarelli) zum Kaufen.
San Gimignano – Die Stadt der Türme
Atmosphäre und Ausblicke: Berühmt auf der ganzen Welt für ihre mittelalterlichen Türme, die über das Profil der Hügel aufragen, liegt San Gimignano etwa 40 Autominuten von Siena entfernt und ist als „Manhattan des Mittelalters“ bekannt. Wenn du durch die alten Stadttore kommst, befindest du dich in einem lebendigen, belebten Dorf, besonders in der Hochsaison, das aber seine authentische Atmosphäre bewahrt hat. Die gepflasterten Gassen und die steinernen Häuser lassen dich wie in einem Fresko aus dem 14. Jahrhundert fühlen. Trotz der Beliebtheit bei Touristen wird San Gimignano abends ruhiger, und du kannst verzauberte Ausblicke auf die beleuchteten Türme genießen. Die beste Aussicht? Wenn du eine der Türme erklimmst oder die Bastionen der Rocca di Montestaffoli besuchst, kannst du ein Mosaik aus roten Dächern, Türmen und von Weinbergen übersäten Hügeln bewundern.
Sehenswürdigkeiten: San Gimignano zählt noch 14 mittelalterliche Türme (früher waren es über 70!) die über dem historischen Zentrum aufragen. Beginne den Besuch auf der Piazza della Cisterna, der malerischen dreieckigen Piazza mit dem Brunnen in der Mitte: Hier stehen wichtige Paläste und Türme, und es ist ein idealer Punkt für Fotos. Wenige Schritte entfernt findest du die Piazza del Duomo mit der Collegiata Santa Maria Assunta (dem Dom), berühmt für ihre herrlichen Freskenzyklen aus dem 14. Jahrhundert, die die Schiffe schmücken – unbedingt von innen zu besichtigen. An der Piazza stehen auch der Palazzo Comunale und der Torre Grossa, der höchste der Stadt (54 m): Wenn du gut zu Fuß bist, steig hinauf für einen spektakulären Blick über die Stadt und das Val d’Elsa. Weitere sehenswerte Orte: die Kirche Sant’Agostino (mit Fresken von Benozzo Gozzoli), und wenn dir noch Zeit und Neugier bleibt, das kuriose Foltermuseum oder das Museum San Gimignano 1300 (ein Modell, das die Stadt im Mittelalter rekonstruiert).
Aktivitäten: Neben den kulturellen Besichtigungen bietet San Gimignano angenehme Erlebnisse. Verkoste die Vernaccia, den berühmten lokalen Weißwein, zum Beispiel in einer der Enotheken im Zentrum oder direkt in einem Weingut in der Umgebung. Halt bei der Gelateria Dondoli auf der Piazza della Cisterna an, bekannt für ihre Weltmeister-Titel: Ein Eis mit Safran und Pinienkernen (typische lokale Zutaten) ist hier fast Pflicht. Spaziere gemütlich entlang der Via San Matteo und Via San Giovanni und stöbere durch Keramikläden, Alabasterhandwerk und gastronomische Produkte (Safran aus San Gimignano, Wurstwaren von Cinta Senese usw.). Wenn du eine kostenlose Aussicht genießen möchtest, geh zur Rocca di Montestaffoli: Es ist ein öffentlicher Park mit den Resten einer Festung, von wo aus der Blick auf die Türme und die umliegenden Hügel herrlich ist, besonders bei Sonnenuntergang.
Traditionelle Veranstaltungen: Mitte Juni beherbergt San Gimignano eine spektakuläre mittelalterliche Nachstellung namens „Ferie delle Messi“, die ihren Ursprung in antiken Traditionen aus dem 14. Jahrhundert hat. Für ein Wochenende belebt das Dorf mit historischen Umzügen, mittelalterlichen Märkten, Musikanten, Gauklern und Ritterturnieren. Der Höhepunkt ist die Giostra dei Bastioni, ein Reiterwettbewerb zwischen den vier Stadtvierteln, begleitet vom großen „Corteo delle Messi“ mit über 500 Statisten in Kostümen. Während der Veranstaltung gibt es auch Stände mit mittelalterlich inspirierten Speisen, Falken-Shows und volkstümliche Spiele – ein echter Sprung in die Vergangenheit. Ein weiterer sommerlicher Termin sind die „Mercatini dell’Artigianato“ und die Weißen Nächte mit Musik und Verkostungen, die die Gemeinde häufig zwischen Juli und August im Rahmen des Programms „Accade d’Estate“ organisiert.
Kulinarische Spezialitäten: Das Aushängeschild ist der Vernaccia di San Gimignano DOCG, ein trockener, duftender Weißwein, den man vielleicht mit Cantuccini am Ende der Mahlzeit kombiniert (eine ungewöhnliche Kombination, aber probierenswert) oder mit Fischgerichten. San Gimignano ist auch das Land des reinen Safran (Zafferano delle Colline Fiorentine DOP) – du findest ihn als Narben in den Geschäften, und er wird in typischen Rezepten wie der Suppe aus Gemüse mit Safran verwendet. In den Restaurants findest du alle toskanischen Klassiker: Ribollita, Pici mit Wildschwein, Fiorentina-Steak. Für Familien: Viele Trattorien bieten Kinder-Menüs oder kleinere Portionen; generell ist die Atmosphäre informell und freundlich. Und zum Dessert, ein handwerkliches Eis von Dondoli oder anderen ausgezeichneten Gelaterien vor Ort ist der würdige Abschluss des Besuchs!
Pienza – Die Perle der Renaissance
Atmosphäre und Ausblicke: Pienza liegt eingebettet zwischen den sanften Hügeln des Val d’Orcia, etwa 50 Autominuten von Siena entfernt. Dieses kleine Dorf ist bekannt, weil es im Renaissance-Stil neu gestaltet wurde von Papst Pius II, der hier geboren wurde, mit der Idee, die „ideale Stadt“ zu schaffen. Die Atmosphäre unterscheidet sich daher von anderen mittelalterlichen Dörfern: In Pienza atmest du renaissancezeitliche Eleganz, mit harmonischen Straßen, Gebäuden mit klassischen Linien und einer rationalen städtebaulichen Anordnung, die im Dialog mit der Landschaft steht. Das Zentrum ist sauber, gepflegt, beinahe szenografisch, und bietet romantische Ausblicke auf das Val d’Orcia – berühmt ist der Belvedere am Ende der Via dell’Amore, von dem aus man die Hügel und Zypressen sehen kann. Pienza ist ruhig und beschaulich, besonders bei Sonnenuntergang, wenn die Touristengruppen gehen und nur der Duft von Pecorino und das goldene Licht auf den Travertinbauten bleiben.
Sehenswürdigkeiten: Das Herz von Pienza ist die Piazza Pio II, eine kleine Renaissance-Piazza, an der die wichtigsten Monumente liegen: die Kathedrale Santa Maria Assunta (Dom) mit ihrer klaren Fassade und dem hellen Inneren, der Palazzo Piccolomini (päpstliche Residenz von Pius II, besuchbar mit wunderschönen hängenden Gärten mit Blick auf das Tal) und der Palazzo Comunale mit dem Loggiato. Die Piazza, mit dem Travertinbrunnen und den symmetrischen Gebäuden, ist ein perfektes Beispiel für Renaissance-Städtebau – nicht umsonst gehört Pienza zum UNESCO-Welterbe als Teil des Val d’Orcia. Sehenswert sind auch die Pieve di Corsignano (außerhalb der Mauern, eine romanische Kirche, in der Pius II getauft wurde) und für Kunstliebhaber das kleine Museo Diocesano mit sakralen Kunstwerken. Viel vom Charme Pienzas liegt aber im Schlendern durch die Straßen mit poetischen Namen (Via dell’Amore, Via del Bacio, Via della Fortuna) und darin, sich von jedem Blickwinkel bezaubern zu lassen.
Aktivitäten: Vor allem solltest du den Pecorino di Pienza probieren! Dieses Dorf ist berühmt für seinen Pecorino-Käse, einen der renommiertesten Italiens. Wenn du einen Lebensmittelladen oder Käseladen betrittst, wirst du von dem intensiven Duft der gereiften Laibe umhüllt. Du kannst Pecorini in verschiedenen Reifungsgraden probieren – vom frischen bis zum Barrique- oder Walnussblattgereiften – vielleicht begleitet von einem Glas Orcia Rosso DOC. Viele Geschäfte bieten kostenlose Kostproben. Neben der kulinarischen Tour solltest du in Pienza das Panorama fotografieren: Schau vom Belvedere hinter dem Dom (auch Terrazza del Palazzo Piccolomini genannt) oder geh den Panoramaweg entlang, der die Mauern von Porta al Ciglio bis Porta al Prato begleitet, für atemberaubende Aussichten auf das Tal. Wenn du auf der Suche nach besonderen Erlebnissen bist, solltest du wissen, dass Pienza als Drehort für berühmte Filme diente (z. B. Gladiator): Du könntest die Landschaft aus dem Anfang des Films in der Umgebung wiedererkennen. Schließlich streife durch die Handwerksläden: Pienza bietet handbemalte Keramiken, Lederwaren und Produkte aus Schafwolle.
Traditionelle Veranstaltungen: Das Hauptereignis ist zweifellos der Fiera del Cacio, der jährlich in der Regel am ersten Sonntag im September stattfindet. Bei diesem Dorffest findet das unterhaltsame Gioco del Cacio al Fuso statt: Auf der Piazza Pio II wird ein Ziel auf dem Boden markiert, und die Viertel des Dorfes treten gegeneinander an, indem sie Käseräder (Pecorino-Laibe) rollen und versuchen, so nah wie möglich an die Spindel in der Mitte zu kommen. Es ist eine Art Käse-Palio, mit Statisten, Bands und gastronomischen Ständen – ein authentisches und charakteristisches Ereignis, bei dem man den wahren Gemeinschaftsgeist Pienzas erleben kann. Während des Sommers finden zudem Musikreihen wie das Pienza International Music Festival (Konzert mit klassischer Musik Ende August) und Veranstaltungen rund um Landwirtschaft und Essen statt, etwa I sapori del borgo mit lokalen Lebensmittelmärkten. In der Weihnachtszeit wird Pienza mit Dekorationen beleuchtet und veranstaltet lebendige Krippenspiele in den Fraktionen, was eine verzauberte Atmosphäre bietet.
Kulinarische Spezialitäten: Wir haben den König von Pienza, den Pecorino, bereits erwähnt – probiere ihn auf alle Arten: allein, mit Honig, in lokalen Rezepten wie pici cacio e pepe (lokale Version der Käse-Pfeffer-Pasta). Aber Pienza bietet auch andere Geschmacksrichtungen: Hervorragend ist das Chianina-Fleisch (du befindest dich im Gebiet der Val di Chiana, bekannt für die Zucht dieser edlen Rinderrasse), das du als Steak oder Florentiner Steak genießen kannst. Auf den Speisekarten findest du pici all’aglione (handgemachte Pasta mit Tomaten und Knoblauch-Sauce), Bruschette mit frischem Olivenöl (im Herbst) und toskanische Wurstwaren. Zum Trinken, neben den lokalen Orcia DOC-Weinen, probiere ein Glas Vin Santo als Dessert, vielleicht mit Cantuccini. Viele Restaurants haben rustikale Innenräume und kleine Innenhöfe – ideale Kontexte sowohl für romantische Abendessen als auch für informelle Familienmittagessen (oft stehen Hochstühle bereit und es gibt kindgerechte Gerichte).
Montalcino – Das Reich des Brunello
Atmosphäre und Ausblicke: Auf einem von Weinbergen umgebenen Hügel gelegen, befindet sich Montalcino etwa 45 Autominuten von Siena entfernt und beherrscht das nordwestliche Val d’Orcia. Dieses Dorf besitzt eine mittelalterliche Seele, ist aber vor allem dafür bekannt, dass es die Heimat eines der prestigeträchtigsten Weine der Welt ist, des Brunello di Montalcino. Die Atmosphäre hier ist elegant und entspannt: Auf den Straßen hört man Weinliebhaber aus aller Welt, Enotheken stellen Hunderte von Flaschen aus, aber wenige Schritte entfernt von der Hauptstraße findet man sich in stillen Gassen mit atemberaubenden Ausblicken auf die Weinberge und Wälder. Die Festung aus dem 14. Jahrhundert, die den höchsten Punkt von Montalcino dominiert, erinnert daran, dass man sich in einem alten sienesischen Vorposten befindet, und von ihren Mauern aus genießt man einen der schönsten Panoramen der ganzen Toskana, besonders bei Sonnenuntergang, wenn das goldene Licht die Sangiovese-Reben erleuchtet.
Sehenswürdigkeiten: Beginne deinen Besuch bei der massiven Fortezza di Montalcino (1361), die das Dorf beherrscht. Du kannst den Hof kostenlos betreten (dort gibt es auch eine Enothek) und mit einem kleinen Ticket auf die Zinnen hinaufgehen: von dort oben reicht der Blick vom Monte Amiata bis zu den Crete Senesi und zu den Hügeln des Chianti. Beim Abstieg mach einen Spaziergang auf der Piazza del Popolo, dem Wohnzimmer des Dorfes mit dem mittelalterlichen Palazzo dei Priori und dem Gemeindeturm. Die Piazza hat Arkaden und Cafés, in denen man verweilen kann. Besuche dann die Kathedrale Santissimo Salvatore, im neoklassischen Stil wiederaufgebaut, und die beeindruckende Kirche Sant’Agostino aus Backstein. Wenn dich sakrale Kunst interessiert, hat Montalcino ein ausgezeichnetes Museo Civico e Diocesano mit Werken der sienesischen Schule (darunter Gemälde von Simone Martini und Lorenzetti). Aber die Wahrheit? Das größte Vergnügen ist es, sich in den steinernen Gassen zu verlieren, die Ausblicke auf die Täler zu entdecken und den Duft von Most zu atmen, der aus den Kellern entweicht …
Aktivitäten: Verkostung, Verkostung, Verkostung! 😄 Montalcino ist ein Muss für Weinliebhaber. Es gibt reichlich Enotheken und Weinbars: Tritt in eine ein und gönn dir eine Brunello-Verkostung verschiedener Jahrgänge, vielleicht begleitet von Crostini oder lokalem Käse. Viele Enotheken bieten auch den Versand der gekauften Flaschen an, praktisch, wenn du Vorräte anlegen möchtest. Wenn du mehr Zeit hast, erwäge den Besuch einer Weinkellerei in der Umgebung (es gibt berühmte: Biondi-Santi, Banfi etc.) für eine Führung durch die Weinberge und Gärkeller mit abschließender Verkostung. Neben dem Wein kannst du die Natur in der Umgebung erkunden: Montalcino ist von Wanderwegen umgeben, zum Beispiel die in der Riserva Naturale di Poggio all’Olmo, ideal für Spaziergänge durch Wälder und Weinberge. Im Dorf gönne dir eine süße Pause in einer Pasticceria, um die “ossi di morto” zu probieren (typische Mandelkekse) oder ein Ricciarello. Fotografie-Enthusiasten werden die plötzlich auftauchenden Ausblicke zwischen den Gassen lieben, mit dem Profil des Monte Amiata im Hintergrund.
Traditionelle Veranstaltungen: Am letzten Wochenende im Oktober feiert Montalcino die berühmte Sagra del Tordo, ein Volksfest, das 1958 ins Leben gerufen wurde und die alten Jagd- und mittelalterlichen Traditionen wiederaufleben lässt. Das Dorf füllt sich mit den Fahnen der vier Stadtteile, Damen und Ritter in Kostümen ziehen durch die Straßen und vor allem findet ein Bogenschießen-Wettbewerb zwischen den besten Schützen der Viertel statt, begleitet von einem großen historischen Umzug. In den Tavernen unter den Mauern kann man zu dieser Gelegenheit typische Montalcinesi-Gerichte genießen – Pappardelle mit Wildschwein, Pinci mit Sauce, Bohnensuppe, gebratene Wachteln, Fleisch vom Grill – begleitet von den lokalen Weinen. Die Atmosphäre ist festlich und mitreißend, das ganze Dorf ist mobilisiert. Eine weitere Weinveranstaltung ist Benvenuto Brunello (im Februar), eine Vorschau auf die neuen Jahrgänge des Brunello, die für Presse und Weinfreunde reserviert ist, aber die Stadt in Aufruhr versetzt. Im Sommer gibt es oft Jazz- und klassische Konzerte auf den Plätzen (Montalcino Jazz & Wine im Juli zum Beispiel vereint Musik und Verkostungen).
Kulinarische Spezialitäten: Neben dem berühmten Brunello di Montalcino DOCG lohnt es sich, den jüngeren Rosso di Montalcino DOC zu probieren und zum Dessert den Moscadello di Montalcino DOC (ein süßer Weißwein, der hier seit dem 16. Jahrhundert produziert wird). Die lokale Küche ist kräftig und schmackhaft: Wildschwein in Sauce oder geschmort, Pappardelle mit Hasensauce, ländliche Suppen wie die Acquacotta (mit Gemüse, Brot und Ei). Unter den Süßigkeiten die Ossi di Santo (ähnlich den „ossi di morto“) und Saffranch-Kekse. Da dies ein Jagdgebiet ist, findest du auch Wildschwein-Salami, und aufgrund der Nähe zum Amiata frische Steinpilze in Saison. Montalcino ist ideal für ein Mittagessen im Freien: Einige Lokale haben Panoramaterrassen mit Blick auf die Weinberge – unvergesslich, ein Glas Brunello beim Sonnenuntergang über dem Val d’Orcia zu trinken. Die Restaurants reichen von rustikalen Osterien (perfekt für Familien, mit einfachen und reichhaltigen Gerichten) bis zu Gourmet-Restaurants für Weinliebhaber (ideal für Paare).
Bagno Vignoni – Das Dorf der Thermalquellen
Atmosphäre und Ausblicke: Bagno Vignoni ist ein einzigartiges Thermalbad-Dorf, klein wie eine Postkarte, mitten im Herzen des Val d’Orcia, etwa 50 Minuten von Siena. Seine berühmteste Besonderheit ist die Wasser-Piazza: Im Zentrum des Dorfes, auf der Piazza delle Sorgenti, befindet sich ein großes Thermalbecken aus dem 16. Jahrhundert voller heißem, dampfendem Wasser, das den gesamten Platz einnimmt! Die alten Steinhäuser und die Loggia von Santa Caterina spiegeln sich in diesem Wasser und schaffen eine Atmosphäre zwischen Geschichte und Legende. Hier scheint die Zeit langsamer zu laufen: Du hörst nur das Plätschern der Quellen und das Zwitschern der Vögel. Bagno Vignoni ist perfekt zum Entspannen zwischen Geschichte und Natur, fernab vom Trubel – besonders abends, wenn das schwache Licht den Dampf über dem Becken beleuchtet und einen fast mystischen Anblick bietet.
Sehenswürdigkeiten: Es ist mehr eine Frage des Erlebens als des Sehens! Das Dorf ist winzig: Rund um das Thermalbecken befinden sich wenige Gebäude, darunter Palazzo Piccolomini (historische Residenz, jetzt ein Luxushotel), die Kirche San Giovanni Battista und einige Gasthäuser. Unbedingt sehenswert ist der Parco dei Mulini: Gleich außerhalb des Zentrums führt ein kurzer Weg bergab zu vier mittelalterlichen Mühlen in den Felsen, die einst vom Thermalwasser gespeist wurden. Heute können einige Mühlen besichtigt werden, und du kannst vor allem das geniale System von Becken und Kanälen sehen, das das Wasser leitete – und einen herrlichen Blick auf das Val d’Orcia in Richtung Castiglione d’Orcia genießen. Zurück auf der Piazza, betrachte die Loggia von Santa Caterina: Die Tradition sagt, dass die Heilige Caterina von Siena gerne hierher kam, um zu beten, während sie auf das Becken blickte. Es gibt auch eine kleine Statue von ihr zur Erinnerung.
Aktivitäten: Das Stichwort ist Thermalismus und Entspannung. Obwohl du nicht im monumentalen Becken im Zentrum des Dorfes baden kannst (Baden ist verboten!), kannst du in Bagno Vignoni trotzdem die warmen schwefelhaltigen Gewässer genießen. Wie? Entweder indem du die Thermalzentren und Spas nutzt, die vorhanden sind: Es gibt einige Hotels und Anlagen mit Thermalpools, die auch externen Besuchern gegen Gebühr offen stehen (zum Beispiel das Hotel Posta Marcucci hat einen berühmten Thermal-Panoramapool). Alternativ kannst du, wenn du eine kostenlose Lösung bevorzugst, vom Parco dei Mulini einen Weg entlang des Thermalbaches nehmen, der zu natürlichen Pools führt: Hier tauchen viele ihre Füße ein oder schmieren sich mit dem abgelagerten Ton ein (beachte jedoch, dass du die Umwelt und lokale Regeln respektierst). Nach einem warmen Bad gibt es nichts Besseres als einen Aperitif, während du in einem der kleinen Lokale mit Blick auf das Becken sitzt, besonders bei Sonnenuntergang. Bagno Vignoni ist auch eine Etappe der Via Francigena: Wenn du gerne wanderst, kannst du den Weg nach Rocca d’Orcia/Castiglione d’Orcia einschlagen, der vom Dorf startet und zu diesen Orten hinaufführt und herrliche Ausblicke bietet.
Traditionelle Veranstaltungen: Der Veranstaltungskalender von Bagno Vignoni ist eng mit dem der Gemeinde San Quirico d’Orcia verbunden. Einer der charakteristischsten Events ist das „Il bagno di Sant’Antoni“, eine Winterveranstaltung (im Januar) mit Tiersegnung und – einst – Segnung der Thermalbäder. Im Sommer veranstaltet das Dorf kulturelle Reihen wie „I Colori del Libro“ (Buchmarkt im September, mit Autorenbegegnungen) und Open-Air-Kinoabende namens „Cinemoon“ (Filme unter den Sternen, organisiert von der Pro Loco, typischerweise im Juli und August). Nicht verpassen Ende Juli das San Giovanni-Konzert: Live-Musik gespielt von der Band von San Quirico im suggestiven Rahmen der Wasser-Piazza. Schließlich, da es sich um ein Thermalgebiet handelt, werden manchmal kleine Kunsthandwerksmärkte oder Feste in den Straßen rund um die Piazza veranstaltet, insbesondere während der Frühlingsfeiertage, zur Freude der Besucher.
Kulinarische Spezialitäten: Bagno Vignoni mag klein sein, bietet aber eine kernige toskanische Küche in seinen Restaurants und Agriturismen in der Umgebung. Wir befinden uns im Val d’Orcia, daher gibt es handgemachte Pici mit jeder Art von Sauce (mit aglione, mit Cinta Senese Ragù, mit Semmelbröseln …), Dinkelsuppe und Crostini toscani als Vorspeise. Als Fraktion von San Quirico sollte man das natives Olivenöl extra dieser Region erwähnen, von höchster Qualität: Wenn du im Herbst hier bist, wirst du den Duft des frischen Öls wahrnehmen und vielleicht an einer Verkostung teilnehmen können (in San Quirico d’Orcia gibt es im Dezember das Fest des Öls). In der Umgebung gibt es Weingüter, die Orcia DOC produzieren, einen aufstrebenden lokalen Rotwein: Bitte darum, ihn zu deinen Käseplatten und Wurstwaren zu servieren. Für ein schnelles Mittagessen mit Kindern sind Bruschette oder ein Teller mit gemischten Käsesorten (mit Honig und Marmeladen) zum Teilen ideal. Und zum Dessert probiere das Eis oder eine hausgemachte Torte: Einige Bars bieten hausgemachte Süßspeisen wie Crostata mit Ricotta und Pinienkernen oder Cantuccini zum Eintauchen in Vin Santo an.
Radicofani – Ein Märchendorf an der Via Francigena
Atmosphäre und Ausblicke: Radicofani erhebt sich am Horizont auf einem felsigen Hügel im äußersten Süden der Provinz Siena (etwa 60-70 km von Siena entfernt, 1 Stunde und 15 Minuten Autofahrt). Das Dorf wird von einer imposanten mittelalterlichen Festung dominiert, und seine strategische Lage bietet atemberaubende 360°-Panoramen: Vom Gipfel der Festung reicht der Blick über das Val d’Orcia, den Monte Amiata, und an klaren Tagen sieht man sogar den Bolsenasee. Bei der Ankunft in Radicofani, besonders zum Sonnenuntergang, hat man den Eindruck, sich einem Märchenort zu nähern, isoliert im Wind. Die Atmosphäre im Dorf ist ruhig und authentisch, ein wenig aus der Zeit gefallen: wenige Gassen aus Lavastein, Häuser mittelalterlichen Ursprungs, alte Brunnen und die legendäre Erinnerung an Ghino di Tacco (der „Robin Hood des Val d’Orcia“, der hier seine Basis hatte). Abends ist Radicofani sehr ruhig, fast schläfrig, aber der nächtliche Anblick der beleuchteten Festung ist die Reise wert.
Sehenswürdigkeiten: Das Symbol ist natürlich die Rocca di Radicofani, ursprünglich aus dem 10. Jahrhundert und mehrfach umgebaut. Du kannst mit dem Auto fast bis nach oben fahren (es gibt einen Parkplatz unter der Festung) oder, für die Abenteuerlustigen, den steilen Spaziergang zu Fuß vom Dorf aus (anstrengend, aber lohnend) unternehmen. In der Festung gibt es ein kleines Museum, und du kannst auf die Turmspitze steigen für ein unvergessliches Panorama. Im Dorf lohnt sich der Besuch der Kirche San Pietro: eine romanische Pieve mit einem überraschenden Inneren, in dem kostbare glasierte Terrakotten der Robbia-Schule zu sehen sind. Beim Spaziergang triffst du die Piazza Sant’Agata mit einem eleganten Medici-Brunnen aus dem 16. Jahrhundert und dem Palazzo Pretorio mit den Abzeichen der alten Podestà an der Fassade. Interessant ist auch die Osteria di Ghino (heute ein Restaurant), die der Tradition nach die im Decameron von Boccaccio erwähnte Taverne war, in der Ghino di Tacco operierte. Außerhalb des Zentrums, entlang der Straße Richtung Rom, befindet sich der Casale Fortezza (oder Posta Medicea), ein großes Gebäude, das als Poststation für Reisende auf der Via Francigena diente, ein Zeugnis für die Bedeutung Radicofanis als Etappe auf dem Pilgerweg.
Aktivitäten: Radicofani ist ein Paradies für Liebhaber von Panoramarouten: Nimm das Auto und fahre die Panoramica SP24 Richtung Contignano/Pienza oder die SP478 Richtung Monte Amiata – du wirst inmitten von Postkartenlandschaften sein, zwischen Erosionsrinnen, Feldern und mondähnlichen Lehnhügeln. Wenn du ein moderner Pilger bist, kannst du den Abschnitt der Via Francigena von Radicofani hinunter nach Ponte a Rigo wandern: Es ist eine der schönsten und anstrengendsten Etappen, aber wirklich eindrucksvoll, mit ständigem Blick auf die Festung, während du dich entfernst. Im Dorf kannst du nach dem Besuch der Festung in einem der Cafés im Freien entspannen und vielleicht einen lokalen Kräuterlikör probieren (es gibt einen typischen Kräuter-Amaro aus der Gegend). Radicofani eignet sich auch für Radfahrer: Der Anstieg nach Radicofani ist legendär und wird auch bei Rennen wie der Eroica gefahren. Schließlich ist dieser Ort ideal für Sternbeobachtung: Dank fehlender Lichtverschmutzung sind die Nächte klar, perfekt, um die Milchstraße zu sehen (vielleicht nimmst du an einer organisierten Sternenbeobachtung teil, die im Sommer veranstaltet wird).
Traditionelle Veranstaltungen: Trotz seiner geringen Größe hält Radicofani einige folkloristische Traditionen lebendig. Anfang Juni findet das Fest der alten Handwerke statt: In den Straßen des Dorfes werden historische Werkstätten nachgebildet und alte Berufe vorgeführt, mit Statisten in Kostümen, die die Kunst des Schmieds, des Hufschmieds, des Kerzenmachers usw. zeigen. Die Besucher können typische lokale Gerichte in den Außentavernen probieren, während wandernde Musiker mit Volksliedern unterhalten. Mitte August findet im Ortsteil Contignano die berühmte Sagra del Raviolo statt: ein Fest der gefüllten Pasta und der lokalen Milchprodukte, mit Essensständen und Tanzabenden. Gleichzeitig wird Anfang September die traditionelle Fiera delle Cipolle (Zwiebelmarkt) begangen, ein Bauernmarkt, der bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Schließlich veranstaltet Radicofani im Herbst das charakteristische Palio del Bigonzo im Rahmen des Kastanienfestes: ein Rennen der Viertel, bei dem robuste Teams eine kleine Tonne (bigonzo) auf einer Trage schnell transportieren, begleitet von Fahnenschwingern, Trommlern und natürlich gerösteten Kastanien und jungem Wein für alle!
Kulinarische Spezialitäten: Die Küche von Radicofani spiegelt die arme, pastorale Tradition des Val d’Orcia wider. Eines der symbolischen Produkte war das Brot von Radicofani, ein salzloses Hartweizenbrot, sehr nahrhaft, das die Hirten mitnahmen – heute kann man es in den örtlichen Bäckereien finden. In den Restaurants solltest du die Ricotta-Ravioli probieren (sie sind das Highlight des Festes in Contignano, gefüllt mit frischer Schafricotta und serviert mit Butter und Salbei oder Ragù). Die Hauptgerichte bestehen aus Wild und Schafsfleisch: Lammbraten, Wildschweinragù oder ländliche Gerichte wie die Brotsuppe. Typisch für die Wintersaison ist die Getreidepolenta (gelbe Polenta) mit Wurst- oder Wildschwein-Sauce. Nicht zu vergessen die Käsesorten: Rohmilch-Pecorini aus den Crete Senesi, oft kombiniert mit den Pere picciòle (kleine Birnenvarietät, Slow Food Presidio, verwendet für Marmeladen). Zum Anstoßen findest du hier an der Grenze zum Val d’Orcia und Latium sowohl Orcia DOC Weine als auch laziale Weine; alternativ rundet ein Gläschen lokalen Grappa oder Kräuterlikör vom Monte Amiata die Mahlzeit ab. Die Lokale in Radicofani sind rustikal und familiär, oft im Winter mit Kamin; die Portionen sind großzügig und die Preise fair – ein Ort, an dem die Gastronomie so echt ist wie früher.
Buonconvento – Eine Ecke der Ruhe entlang der Via Francigena
Atmosphäre und Ausblicke: Buonconvento befindet sich etwa 30 km südlich von Siena (20-30 Autominuten) und bezaubert durch seine authentische Einfachheit. Eingebettet in die Landschaften des Val d’Arbia und der Crete Senesi, liegt es an der Via Francigena und ist von Mauern aus dem 14. Jahrhundert umgeben. Sein Name bedeutet „glücklicher, glücklicher Ort“, und tatsächlich spürt man in Buonconvento Frieden und Tradition. Du wirst hier keinen touristischen Andrang finden: Das Dorf, weniger bekannt, aber voller Charme, wird von Einheimischen und vorbeiziehenden Wanderern bewohnt, mit authentischen Läden, blumengeschmückten Balkonen und einer Atmosphäre einer „kleinen toskanischen Gemeinschaft“. Perfekt für alle, die die echteste Toskana abseits der Scheinwerfer suchen.
Sehenswürdigkeiten: Buonconvento hat ein hübsches historisches Zentrum aus roten Ziegeln, durchzogen von der Via Soccini, der Hauptstraße, flankiert von historischen Palästen und kleinen Geschäften. Beachte den Palazzo Podestarile an der Straße, mit der Fassade, die mit glasierten Terrakotta-Wappen der Podestà geschmückt ist, die im Mittelalter herrschten. Einen Besuch wert sind das Museum für Sakrale Kunst des Val d’Arbia, klein, aber mit wertvollen Werken aus den Kirchen der Gegend (darunter Gemälde von Duccio di Buoninsegna und der sienesischen Schule), und das Museum der Mezzadria, untergebracht in einem alten Kornspeicher, das mit Rekonstruktionen und Objekten das Bauernleben und das Mezzadria-System darstellt, das die toskanische Landwirtschaft bis ins 20. Jahrhundert prägte – sehr interessant und auch für Kinder geeignet, um die ländliche Geschichte zu verstehen. Direkt gegenüber dem Museum für Sakrale Kunst befindet sich die zweischiffige Kirche Santi Pietro e Paolo aus dem 13. Jahrhundert, außen schlicht, innen mit einem schönen hölzernen Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert. Schließlich mach einen Spaziergang außerhalb der Mauern: Von Porta Senese geht es hinaus zu den Feldern, und du kannst die Mauern entlanggehen, um einen anderen Blickwinkel auf das Dorf mit seinen noch intakten Wachtürmen zu bekommen.
Aktivitäten: Als Zwischenstopp auf der Francigena ist Buonconvento ideal für eine erholsame Pause. Du kannst in einem der historischen Cafés unter den Arkaden der Via Soccini sitzen und das ruhige Dorfleben beobachten: Ältere Menschen plaudern auf den Bänken, Wanderer mit Rucksäcken machen Pause, Handwerker öffnen ihre Läden … Wenn du an einem Sonntag dort bist, könntest du auf einen Markt stoßen: Regelmäßig finden Agrar- oder Antiquitätenmärkte in den Straßen des Zentrums statt. Für Zweiradliebhaber ist Buonconvento eine Etappe der Eroica (berühmtes Vintage-Radrennen auf Schotterstraßen): In der Umgebung gibt es Panorama-Radrouten, z. B. Richtung Monteroni d’Arbia oder Richtung Montalcino über die weißen Straßen der Crete. In der Nähe des Dorfes liegen zudem zahlreiche landwirtschaftliche und Weingüter: Eine Weinverkostung von Orcia DOC oder von handwerklich gebrauten Bieren (es gibt ein paar Mikrobrauereien in der Gegend) kann eine angenehme Aktivität sein. Im Sommer organisiert die Gemeinde kleine kulturelle Veranstaltungen auf der Piazza, wie Open-Air-Kino oder Jazzkonzerte, an denen Einheimische und Gäste gerne teilnehmen.
Traditionelle Veranstaltungen: Im September belebt sich Buonconvento mit der Sagra della Val d’Arbia, einem Fest, das das ganze Dorf für zwei aufeinanderfolgende Wochenenden (in der Regel dem dritten und vierten Wochenende im September) mit Shows, Sportveranstaltungen, Konzerten, Märkten, Ausstellungen und Verkostungen lokaler Spezialitäten einbezieht. Sehr beliebt sind der „Fierone“ (alter Warenmarkt) und die gastronomischen Abende in den rioneigenen Lokalen, in denen man von den lokalen Köchinnen zubereitete traditionelle Speisen probieren kann. Außerdem wird im Juli/August manchmal die “Trebbia”-Nachstellung (Erntefest) organisiert: Auf dem Platz Garibaldi werden historische landwirtschaftliche Maschinen gezeigt, und man kann die Arbeit auf dem Feld nachspielen, mit Vorführungen des Dreschens unter den Mauern des Dorfes. Der jährliche Kalender umfasst zudem kulturelle Veranstaltungen wie “Libriamo” (Literaturveranstaltungen im Frühjahr) und die traditionellen Feierlichkeiten der Karwoche mit Prozessionen und religiösen Gesängen in den Straßen. Auch wenn es kleinere Veranstaltungen sind, spiegeln sie sehr gut den Gemeinschaftsgeist von Buonconvento wider.
Kulinarische Spezialitäten: Buonconvento bietet hervorragende Produkte aus den Crete Senesi und dem Val d’Arbia. In erster Linie die Salumi von Cinta Senese DOP: Probiere die Salami und den schmackhaften Rohschinken, vielleicht gekauft in den lokalen Metzgereien. Das Symbolgericht der Gegend ist die Scottiglia, ein Ragout aus gemischtem Fleisch (Huhn, Kaninchen, Ente, Rind), das lange mit Tomaten und Gewürzen geschmort und auf geröstetem Brot serviert wird – ein altes Bauernrezept. In den Restaurants findest du Pici alle briciole (Pasta mit gebratenen Brotkrumen, einfach und köstlich) oder Pici all’aglione. Aufgrund der Nähe zu Murlo gibt es auch den Buglione di agnello (Schafs- oder Lammragout) und in der Saison Pilze und Trüffel aus den Crete. Als Dessert, probiere die Copate senesi, eine Art weiche Nougatstücke mit Honig, Nüssen und kandierten Früchten, oder die Cavallucci (gewürzte Kekse) zusammen mit lokalem Vin Santo. Buonconvento hat auch ein ausgezeichnetes Verhältnis zum Wein: In den Weinkarten findest du Chianti Colli Senesi, Orcia Rosso und, wenn du möchtest, auch landwirtschaftlich gebraute Biere aus der Umgebung. Das Essen hier ist auch mit kleinen Kindern angenehm, denn die Wirte sind gastfreundlich – in vielen Restaurants gibt es Hochstühle und vielleicht einen kleinen Außenbereich, um die Kinder auszutoben, und das Zentrum ist Fußgängerzone, sodass sie sich sicher bewegen können.
Castiglione d’Orcia – Ein Juwel im Val d’Orcia
Atmosphäre und Ausblicke: Castiglione d’Orcia ist ein mittelalterliches Dorf, das sich auf einem Felsvorsprung im Herzen des Val d’Orcia befindet, etwa 50 Autominuten von Siena. Weniger bekannt als die nahegelegenen Pienza oder Montalcino, bietet Castiglione eine friedliche Atmosphäre und unvergessliche Panoramen auf die umliegenden Hügel. Am Eingang des Dorfes begrüßt dich eine Piazza mit einer charakteristischen sechseckigen Zisterne aus Travertin (Piazza il Vecchietta, benannt nach dem Renaissance-Maler, der hier geboren wurde). Von dort verzweigen sich ruhige Gassen, Bögen und Treppen aus Stein, die aufwärts führen, bis zur dominanten Rocca di Tentennano. Die Umgebung ist authentisch: Castiglione ist perfekt für diejenigen, die Ruhe, Natur und toskanische Authentizität fernab des Massenandrangs suchen.
Sehenswürdigkeiten: Die Hauptattraktion ist die erwähnte Rocca di Tentennano, die sich auf einem separaten Felsvorsprung in der Fraktion Rocca d’Orcia direkt über Castiglione befindet. Du kannst zu Fuß den kurzen, steilen Aufstieg wagen oder mit dem Auto bis ins kleine Rocca d’Orcia fahren und den letzten Teil zu Fuß gehen. Die Festung (13. Jh.) ist teilweise verfallen, aber begehbar, und du kannst auf den quadratischen Turm steigen: Von dort oben ist der Panoramablick auf die Hügel des Val d’Orcia atemberaubend. Im Dorf Castiglione solltest du zur Kirche Santa Maria Maddalena, mittelalterlichen Ursprungs, und zur Kirche Santi Stefano e Degna spazieren, die im Inneren Fresken aus dem 15. Jahrhundert und Werke des Vecchietta beherbergt. Sehr charakteristisch ist das urbane Gefüge: Achte auf die Nischen mit Heiligenbildern an den Kreuzungen der Gassen und die Überreste alter Tore im Mauerring. Nur wenige Schritte außerhalb des Dorfes in westlicher Richtung ist ein kurzer Abstecher zum panoramischen Belvedere auf Poggio Rosa lohnenswert: Ein Punkt, von dem du die Erosionsrinnen und die „biancane“ (typische Lehmbuckel des Orcia-Landschaft) von oben sehen kannst.
Aktivitäten: Castiglione d’Orcia eignet sich hervorragend als Basis oder Etappe für Naturliebhaber. Zahlreiche Wanderwege verbinden das Dorf mit den umliegenden Fraktionen: Zum Beispiel führt ein Weg hinunter nach Bagno Vignoni durch Olivenhaine und Wälder (etwa anderthalb Stunden Fußweg), ein anderer führt nach Campiglia d’Orcia durch Kastanienwälder. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, kannst du von Castiglione aus leicht den Gipfel des Monte Amiata erreichen (etwa 30 Minuten Fahrt): im Sommer, um die kühle Luft zu genießen und picknick zu machen, im Winter, um zu schneien oder mit dem Schlitten zu fahren. Im Dorf selbst ist eine der schönsten Erfahrungen ganz einfach: Sitz dich auf die Piazza Il Vecchietta mit einer Focaccia oder einem Eis und beobachte das langsame Dorfleben. Du kannst die Läden erkunden, die lokales Olivenöl extra vergine verkaufen – hier gibt es ausgezeichnete Olivenhaine (Castiglione ist Teil der Vereinigung „Städte des Öls“) und du findest im Herbst fruchtiges und pikantes „olio nuovo“. Schließlich, wenn du gerne zeichnest oder fotografierst, wird dich jeder Blickwinkel in Castiglione und seiner Umgebung inspirieren: Nimm ein Skizzenbuch oder deine Kamera mit, um die samtigen Hügel mit Zypressen festzuhalten, die von fast jedem Punkt aus zu sehen sind.
Traditionelle Veranstaltungen: Castiglione d’Orcia feiert seine olivenölische Exzellenz mit dem Festa dell’Olio jedes Jahr. In der Regel findet sie Ende Oktober oder Anfang November statt: Für ein Wochenende bietet das Dorf Verkostungen von neuem Öl an, begleitet von Bruschette und lokalen Produkten, mit offenen Ölmühlen, Märkten und thematischen Konferenzen. Es ist eine echte Hommage an das „grüne Gold“ des Val d’Orcia, bei der Besucher das frisch gepresste Olivenöl probieren und die Leidenschaft der lokalen Produzenten verstehen können. Ein weiteres Ereignis, das mit der Fraktion Campiglia d’Orcia verbunden ist, ist die traditionelle Jahresend-Fackelprozession: Am Abend des 30. Dezember werden in Campiglia große Strohfackeln (die „fiaccole“) entzündet, mit Gesängen und Glühwein, um das alte Jahr zu verabschieden – eine sehr geschätzte alte Tradition. Im Sommer veranstalten Castiglione und seine Fraktionen kleine Musikfestivals wie „Paesaggi Musicali Toscani“ (Kammermusikkonzerte in historischen Locations Ende Juli) und gastronomische Feste (z. B. Sagra del Crostino im September in Campiglia). Obwohl es Dorfveranstaltungen sind, bieten sie einen weiteren Grund, diese Orte zu besuchen, um Momente des gemeinschaftlichen Lebens zu erleben.
Kulinarische Spezialitäten: Da wir uns in einem Land von Oliven und Pecorino befinden, musst du in Castiglione d’Orcia beides probieren! Der Pecorino hier ähnelt dem von Pienza, vielleicht etwas weniger bekannt, aber genauso gut – wähle zwischen frisch, halb gereift oder in Barrique gereift. Das Olivenöl extra vergine aus der Region ist bekannt für seine niedrige Säure und das fruchtige Aroma: Probier es auf einer Bruschetta mit einem Hauch Knoblauch und Salz, die perfekte Einfachheit. Die typischen Gerichte ähneln den sienesischen/valdorcianischen: Pici mit Ragù, Hülsenfruchtsuppen (zum Beispiel die Fagioli e Farro-Suppe), Wildschwein in Sauce. Eine Besonderheit der Region sind die Kastanien vom Monte Amiata, die im Herbst in viele Rezepte eingehen: Kastanienpolenta, Castagnaccio (Kuchen) und natürlich geröstete Kastanien mit jungem Wein bei den Festen Ende Oktober. Unter den hausgemachten Desserts findest du Crostata mit Pflaumen- oder Sauerkirschmarmelade und Kekse mit Olivenöl. In der Region wird auch Safran (in kleinen Mengen, für den lokalen Verbrauch) angebaut und Kastanienhonig mit intensivem Geschmack produziert. Castiglione d’Orcia ist ein großartiger Ort, um authentische Produkte direkt vom Erzeuger zu kaufen: Orcia DOC Wein, Öl, Käse, Cinta Senese-Wurstwaren, vielleicht alles in einem einzigen Lebensmittelgeschäft im Hauptviertel. Die wenigen Restaurants bieten eine familiäre Atmosphäre: Eines von ihnen hat sogar eine Terrasse mit Blick auf das Tal, ideal für ein romantisches Abendessen mit Blick auf die fernen Lichter der nahegelegenen Dörfer.
Zusammenfassungstabelle: Entfernungen, Zeiten und Barrierefreiheit
Für eine schnelle Übersicht findest du hier eine Tabelle mit den Entfernungen von Siena, den durchschnittlichen Reisezeiten mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln, der empfohlenen Aufenthaltsdauer und einem Hinweis zur Barrierefreiheit (wie einfach es für Familien mit Kinderwagen oder ältere Menschen ist, sich fortzubewegen, unter Berücksichtigung von Steigungen und Straßenbelägen).
| Dorf | Entfernung von Siena | Mit dem Auto | Mit Bus/Zug | Aufenthaltsdauer | Barrierefreiheit |
|---|---|---|---|---|---|
| Monteriggioni | ~15 km | 20 Minuten | Bus 130 (ca. 25–30 Min) | 1,5 – 2 Stunden | Leicht: klein und fast flach (ein paar Stufen zu den Mauern) |
| San Gimignano | ~40 km | 45–50 Minuten | Bus 130 + 133 (1h – 1h15) | 3 – 4 Stunden (halber Tag) | Mittel: gepflasterte Straßen, leichte Steigungen zu den Türmen |
| Pienza | ~55 km | 1 Stunde | Bus 112 (ca. 1h 30m, mit Umstieg) | 2 – 3 Stunden | Leicht: zentrales Flachland, minimale Steigungen |
| Bagno Vignoni | ~50 km | 1h – 1h05 | Bus (keine direkte Linie, Umstieg via S.Quirico, ca. 2h) | 1 – 2 Stunden (plus Thermen) | Leicht: flaches Dorf, Vorsicht vor Treppen rund um das Becken |
| Montalcino | ~40 km | 50 Minuten | Bus 114 (1h 15m via Buonconvento) | 4 Stunden (halber Tag) | Mittel: steile Straßen, steiler Aufstieg zur Festung |
| Radicofani | ~70 km | 1h 15m – 1h 30m | Bus (eingeschränkt, z. B. 2h via Abbadia) | 2 – 3 Stunden | Anstrengend: steile Anstiege im Dorf, unregelmäßiges Pflaster |
| Buonconvento | ~30 km | 30 Minuten | Zug regional (25 Min) / Bus (35 Min) | 1 – 2 Stunden | Leicht: vollständig flaches und verkehrsberuhigtes Zentrum |
| Castiglione d’Orcia | ~55 km | 1 Stunde 5 Min | Bus (1 Umstieg, ca. 2h) | 1,5 – 2 Stunden | Anstrengend: steile Gassen Richtung Festung |
(Hinweis: Die Reisezeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind Richtwerte und hängen von Fahrplänen und Anschlüssen ab; überprüfe die aktuellen Tiemme-Überlandlinien für Siena und Umgebung. „Bus 130“ bezeichnet die Linie Siena–San Gimignano via Poggibonsi, „Bus 112“ die Siena–Pienza–Montepulciano, „Bus 114“ die Siena–Montalcino.)
Tipps für verschiedene Reisende
Jeder Reisende ist anders, und die toskanischen Dörfer in der Nähe von Siena können Erlebnisse für alle Bedürfnisse bieten. Hier einige gezielte Vorschläge, je nachdem, ob du mit kleinen Kindern, als Paar oder allein unterwegs bist:
- Mit der Familie (mit kleinen Kindern): bevorzuge Dörfer, die leicht mit Kinderwagen zu erkunden sind, wie Buonconvento, Pienza, Bagno Vignoni oder Monteriggioni, die relativ flach und klein sind. Nimm einen Tragegurt oder Baby-Rucksack für Dörfer mit Steigungen oder Treppen (San Gimignano und Radicofani haben weniger kinderwagenfreundliche Abschnitte). Nutze die Attraktionen, die Kinder erfreuen: In Monteriggioni wird ihnen der Spaziergang auf den Mauern gefallen; in San Gimignano gibt es das Foltermuseum (für ältere Kinder, wenn sie interessiert sind, sonst besser das Eis!); in Buonconvento ist das Museum der Mezzadria mit seinen Rekonstruktionen des ländlichen Lebens auch für die Jüngeren interessant. Plane Pausen ein: Alle diese Dörfer haben Brunnen oder Bars, um die Flaschen zu füllen und Snacks zu genießen – ein handwerkliches Eis, ein belegtes Brot mit Schinken oder ein Obststück vom lokalen Markt. Zum Mittagessen wirst du überall Restaurants mit Hochstühlen und einfachen Menüs finden: Im Val d’Orcia haben viele Agriturismi Außenbereiche, in denen Kinder sich bewegen und Bauernhoftiere sehen können. Und vergiss nicht die praktischen Bedürfnisse: Nimm einen tragbaren Wickeluntergrund mit, denn es gibt nicht immer einen Wickeltisch in kleinen Bars (aber viele Restaurants/Hotels werden dir einen ruhigen Platz zeigen, wenn du freundlich fragst).
- Als Paar: Diese Dörfer bieten sehr romantische Kulissen! Stell dir einen Sonnenuntergang von der Rocca di Tentennano in Castiglione d’Orcia vor oder umarmt auf der Panoramaterrasse von Pienza, die über die Zypressen der Val d’Orcia blickt … Wenn ihr zu zweit reist, könnt ihr die gastronomischen Erfahrungen in Ruhe genießen: eine Brunello-Verkostung in Montalcino oder Vernaccia in San Gimignano, ein Candle-Light-Dinner in einer intimen Trattoria (vielleicht mit einem Trüffelgericht aus den Crete Senesi, wenn es Saison ist). Das Hotel Minerva in Siena bietet auch romantische Pakete an, daher könntet ihr es als Basis nutzen und euch vielleicht einen Abend der Entspannung in deren Panorama-Garten gönnen, bevor ihr am nächsten Tag die Dörfer erkundet. Tipp für Paare: Nutzt die abendlichen Stunden in den Dörfern – beispielsweise, bleibt zum Abendessen in San Gimignano oder Pienza und wartet, bis die Reisebusse weg sind, damit ihr in den fast leeren Gassen unter den Sternen spazieren könnt und eine wirklich magische, intime Atmosphäre erlebt. Und wenn ihr gemeinsam Fotos machen wollt: Die besten Orte sind: das Porta Franca von Monteriggioni (perfekt als mittelalterlicher Hintergrund), die Piazza Cisterna in San Gimignano im Morgengrauen oder bei Sonnenuntergang, das Belvedere von Pienza mit dem goldenen Tal im Hintergrund und natürlich vor dem Becken von Bagno Vignoni (vielleicht abends, wenn es beleuchtet ist). Schließlich solltet ihr besondere Erlebnisse in Betracht ziehen: ein Thermalbad bei Sonnenuntergang in Bagno Vignoni oder eine Paarmassage im Spa, ein romantisches Picknick mit typischen Produkten auf einer Wiese im Val d’Orcia (es gibt ausgestattete Bereiche in der Nähe von San Quirico) oder eine kurze Hand-in-Hand-Wanderung auf einem Panoramapfad. Die Toskana wird den Romantikfaktor noch steigern!
- Alleine (oder mit Freunden / Studenten): Wenn du alleine oder mit einer Gruppe von Freunden reist, vielleicht mit kleinem Budget, sind diese Dörfer dennoch für dich zugänglich. Bewegung ohne Auto: Es ist möglich, viele Dörfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen: Monteriggioni und San Gimignano sind mit dem Bus (Linien 130/131 von Siena) verbunden; Buonconvento per Bahn; Montalcino und Pienza per Buskombinationen (Linien 112 und 114) – prüfe die Fahrpläne, da es nicht viele Fahrten gibt, vor allem abends. Mit dem Bus zu reisen spart Geld und ermöglicht es dir, auch Einheimische zu treffen (vielleicht ein älterer Herr, mit dem du unterwegs auf der Linie plauderst!). Kostengünstige Unterkunft: Erwäge Hostels oder B&Bs in den weniger touristischen Dörfern – beispielsweise in San Quirico d’Orcia (in der Nähe von Bagno Vignoni und Castiglione) gibt es ein Jugendherberge; in Buonconvento und Montalcino bieten einige Agriturismi Schlafsäle für Pilger und Rucksackreisende. Auch in Siena bietet das Hotel Minerva in einigen Zeiträumen Studentenrabatte an oder Zimmer für drei/vier Personen, wenn ihr eine Gruppe seid. Aktivitäten für Alleinreisende: Alles, was du willst! 😄 Diese Orte sind sicher und angenehm auch für Einzelreisende. Du kannst Zeit mit Fotografieren, Skizzieren oder dem Führen eines Reisetagebuchs auf einer Bank mit Panoramaansicht verbringen. Wenn du fotografieren liebst, nutze die frühen Morgenstunden: Wenn du früh in Siena aufstehst, kannst du den ersten Bus nehmen und Monteriggioni oder San Gimignano vor dem Ansturm erreichen – du hast die Straßen für dich und das beste Licht für deine Aufnahmen. Sozialkontakte: In kleineren Orten könntest du leichter mit anderen Reisenden in Kontakt treten – in Bagno Vignoni herrscht zum Beispiel eine gesellige Atmosphäre in den öffentlichen Pools, oft unterhalten sich die Touristen im warmen Wasser. In Montalcino kannst du bei einer Kellerbesichtigung (wenn du eine Gruppenführung machst) auch andere Weinliebhaber kennenlernen. Denk daran, dass Einheimische grundsätzlich freundlich sind: Versuche, ein paar Worte mit dem Metzger oder dem Barkeeper zu wechseln, vielleicht geben sie dir einen Tipp für einen wenig bekannten Weg oder verraten dir, welcher Pecorino der beste ist! Sicherheit: Alleine in diesen Dörfern zu sein ist auch abends sicher; achte wie überall darauf, deine Sachen nicht unbeaufsichtigt zu lassen, und vermeide es, nach Einbruch der Dunkelheit alleine auf abgelegenen Pfaden zu wandern (nach Sonnenuntergang ist es leicht, sich in der Landschaft zu verlaufen).
FAQ – Häufig gestellte Fragen
F: Braucht man ein Auto, um diese Dörfer zu besuchen?
A: Nicht unbedingt, aber es ist ratsam. Einige Dörfer sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, andere weniger. Wenn du ein Auto hast, hast du volle Bewegungsfreiheit und kannst auch die entlegeneren Orte wie Radicofani ohne Zeitdruck erreichen. Ohne Auto kannst du dennoch:
- Monteriggioni mit dem Bus erreichen (ca. 25 Minuten von Siena, die Haltestelle befindet sich an der Cassia, wenige Schritte von den Mauern entfernt).
- San Gimignano mit direkten Bussen oder über Poggibonsi (ca. 1 Stunde).
- Buonconvento ist sowohl mit Regionalzügen (25–30 Min von Siena) als auch mit dem Bus erreichbar.
- Montalcino und Pienza werden durch Busse verbunden (Linie 112/114 von Siena, ca. 1h15–1h30, mit wenigen Fahrten täglich).
- Bagno Vignoni und Castiglione d’Orcia haben sehr eingeschränkte Verbindungen: oft musst du mehrere Linien kombinieren (z. B. Bus nach San Quirico d’Orcia und dann lokaler Shuttle).
- Radicofani erfordert praktisch ein Auto (vielleicht gibt es 1 Bus pro Tag von Chiusi in der Hochsaison, aber es ist unbequem).
Zusammengefasst: Wenn du mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln reist, konzentriere dich auf die größeren Dörfer (Monteriggioni, San Gimignano, Pienza, Montalcino, Buonconvento) und plane die Zeiten gut; wenn du ein Auto für ein paar Tage mieten kannst, wirst du die Flexibilität haben, auch die entlegeneren Ziele einzubauen und die Panoramastrecken zu genießen. Eine Alternative sind organisierte Touren (Minibus oder Reisebus), die von Siena aus starten und San Gimignano, Montalcino, Pienza usw. an einem Tag abdecken, aber natürlich sind die Zeiten etwas knapp. Ein Auto bleibt die beste Option, um alles in Ruhe zu erkunden.
F: Kann man mehrere Dörfer an einem Tag besuchen? Welche lassen sich kombinieren?
A: Ja, mit guter Planung kannst du 2 (maximal 3) Dörfer an einem Tag sehen, je nach Entfernung. Zum Beispiel:
- Monteriggioni + San Gimignano: eine gute Kombination für einen Tag, da sie relativ nahe beieinander liegen. Besuch Monteriggioni am Vormittag (2 Stunden reichen) und fahr weiter nach San Gimignano zum Mittagessen und Nachmittag.
- Pienza + Bagno Vignoni + (optional) Castiglione d’Orcia: Alle liegen im Val d’Orcia in kurzer Entfernung. Du könntest zum Beispiel in Pienza frühstücken, das Dorf am Vormittag anschauen, nach Bagno Vignoni zum Mittagessen und Entspannen in den Thermen fahren und, wenn du Zeit hast, am späten Nachmittag nach Castiglione d’Orcia fahren. Alternativ ist Pienza + Montepulciano eine klassische Kombination (Montepulciano liegt nur 20 Min von Pienza).
- Montalcino + (Abbazia di Sant’Antimo) + Buonconvento: Montalcino benötigt einen halben Tag; füge die romanische Abtei Sant’Antimo hinzu (15 Min von Montalcino) und vielleicht einen Aperitif am Abend in Buonconvento auf dem Rückweg.
- Radicofani verdient einen halben Tag für sich, aufgrund der Entfernung: Wenn du früh in Siena startest, kannst du Radicofani am Vormittag erreichen, es besuchen, dort zu Mittag essen und vielleicht auf dem Rückweg eine Pause in San Quirico d’Orcia einlegen (eine andere Perle im Val d’Orcia, bekannt für die Horti Leonini und die Collegiata).
Im Allgemeinen, versuche nicht, mehr als 2–3 Dörfer pro Tag zu besuchen: Sonst verbringst du deine ganze Zeit im Auto und machst schnelle Besuche. Es ist besser, zu selektieren und das Erlebnis zu genießen. Wenn du wenig Zeit hast, ist ein guter Kompromiss ein Tagesausflug von Siena, der San Gimignano (Vormittag) + Monteriggioni (Nachmittag) oder Montalcino (Vormittag) + Pienza (Nachmittag) umfasst.
F: Was sollte man in wenigen Stunden in jedem Dorf sehen? (Die Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen darf)
A: Wenn du wenig Zeit hast, hier eine Mini-Liste der „Must-see“ in jedem der erwähnten Dörfer:
- Monteriggioni: die mittelalterlichen Mauern (panoramischer Spaziergang) und die Piazza Roma mit der Kirche Santa Maria Assunta.
- San Gimignano: Piazza del Duomo (Dom mit Fresken + Torre Grossa, wenn möglich) und Piazza della Cisterna mit Blick auf die Türme. Eine schnelle Verkostung der Vernaccia oder ein berühmtes Eis bei Dondoli als Extra.
- Pienza: Piazza Pio II mit dem Dom und Palazzo Piccolomini; unbedingt vom Panoramabelvedere hinter dem Dom den Blick auf das Val d’Orcia genießen. Und wenn du 10 Minuten Zeit hast, geh in ein Geschäft, um den Pecorino zu riechen!
- Bagno Vignoni: das Thermalbecken auf dem zentralen Platz (komplett umrunden) und dann hinunter zum Parco dei Mulini, um die alten, in den Fels gehauenen Mühlen zu sehen. Ein Foto von der Brücke mit dem Becken im Hintergrund ist ein Muss.
- Montalcino: die Festung (Rundgang auf den Mauern für den Blick auf die Weinberge) und ein Spaziergang auf der Piazza del Popolo unter dem Palazzo Comunale. Wenn möglich, besuche mindestens eine historische Enothek, um die Brunello-Reserven zu begutachten.
- Radicofani: die Rocca di Radicofani (Aufstieg zum Turm für einen atemberaubenden Blick) und die Kirche San Pietro mit ihren Robbia-Terrakotten. Mach einen kurzen Spaziergang zur Medici-Quelle auf der Piazza Santo Agata für ein Foto mit der Festung im Hintergrund.
- Buonconvento: Geh die komplette Via Soccini innerhalb der Mauern entlang, bewundere den Palazzo Pretorio, und besuche mindestens eines der beiden Museen (wenn du sakrale Kunst magst, wähle das Museum für Sakrale Kunst, wenn dich das Bauernleben interessiert, wähle das Museum der Mezzadria). Die Kirche Santi Pietro e Paolo liegt direkt an der Straße und kostet dich nur wenige Minuten.
- Castiglione d’Orcia: Steige (auch mit dem Auto möglich) zur Rocca di Tentennano für den Panoramablick auf und geh hinunter, um einen Bummel auf Piazza Vecchietta mit der Zisterne zu machen. Ein schneller Besuch der Kirche Santi Stefano e Degna für die Fresken, falls sie geöffnet ist.
Im Wesentlichen reichen mit ein paar Stunden pro Dorf diese wichtigen Stationen aus, um die Essenz jedes Dorfes auch bei einem kurzen Besuch zu erfassen.
F: Wo kann man mit Kindern in den Dörfern essen?
A: Fast überall findest du kindgerechte Lokale, aber hier einige Tipps:
- Suche nach Trattorien oder Osterien mit Außenbereichen oder Gärten. Zum Beispiel gibt es in Monteriggioni ein paar Restaurants mit einem Innenhof, in dem die Kleinen sich sicher bewegen können. In San Gimignano erlaubt ein Mittagessen auf der Piazza Cisterna an den Außentischen, dass sie sich um den Brunnen bewegen können (natürlich unter Aufsicht), ohne jemanden zu stören.
- Viele Restaurants bieten Kinder-Menüs (Pasta mit Tomatensoße, Schnitzel und Pommes usw.) an, ohne es groß zu bewerben: Zögere nicht, nach kleineren Portionen oder einfachen Gerichten außerhalb der Karte zu fragen, meistens wird man dir entgegenkommen. Zum Beispiel haben viele Osterien in Pienza und Montalcino Pasta nature oder kleine Steaks für die Kleinen.
- Agriturismi: Wenn die Zeit passt, kann ein Mittagessen in einem Agriturismo in der Umgebung der Dörfer eine Top-Lösung für Familien sein – offene Räume, vielleicht gibt es Tiere zu sehen (didaktische Bauernhöfe), und es herrscht weniger Formalität. In der Gegend von Val d’Orcia und Chianti akzeptieren viele Agriturismi Außenstehende zum Mittagessen, meist nach Reservierung.
- Gelaterien/Bäckereien: Für einen Snack oder ein Frühstück mit Kindern, suche die handwerklichen Eisdielen (in San Gimignano gibt es berühmte, aber auch in Pienza und Montalcino gibt es hervorragende Eis) und die Bäckereien, die Schiacciata oder Süßigkeiten verkaufen. Ein süßer Halt wird sie während der Kulturbesichtigungen bei Laune halten!
- Andere Kinder: Beachte, dass in einigen Dörfern, besonders in weniger touristischen wie Buonconvento oder Castiglione d’Orcia, die Kinder der Einheimischen abends auf den Plätzen spielen – dies könnte eine Gelegenheit sein, deine Kinder mit Gleichaltrigen zu sozialisieren (Ballspielen, Verstecken … die Sprache des Spiels ist universell). In der Zwischenzeit könnt ihr Eltern ein Aperitif im benachbarten Café genießen.
Generell ist der „family-friendly“-Ansatz weit verbreitet: Überall wirst du hilfsbereites Personal finden, das bereit ist, Babybrei zu erwärmen (im Hotel Minerva beispielsweise stellt man Flaschenwärmer und Kinderbetten zur Verfügung), einen Hochstuhl bereitzustellen oder den Kleinen einfach mit einem Lächeln zu unterhalten. Die Toskana ist bekannt für ihre Gastfreundschaft gegenüber Familien.
F: Sind Hunde in den Dörfern erlaubt?
A: Ja, Hunde sind willkommen in den allermeisten Orten, solange sie an der Leine geführt werden. Italiener lieben ihre Haustiere, und du wirst viele Touristen und Einheimische sehen, die auch in den historischen Zentren mit dem Hund spazieren. Hier ein paar praktische Hinweise:
- In öffentlichen Bereichen (Straßen, Plätze, Parks) dürfen Hunde an der Leine laufen. Nimm immer Kotbeutel mit (es ist Pflicht zu sammeln) und vielleicht eine Flasche Wasser, um die Stelle zu spülen, wenn sie sich lösen, besonders an Orten wie Bagno Vignoni, wo die Piazza speziell ist (aber dort gibt es viel Wasser 😅).
- In Denkmälern und Museen sind Hunde im Allgemeinen nicht erlaubt (insbesondere Kirchen, Museen usw.), es sei denn, sie sind klein und werden im Arm oder in einer Transportbox getragen. Wenn du mit einem vierbeinigen Freund reist, solltest du im Voraus planen, sich beim Besuch von Innenräumen abzuwechseln, oder dich auf die Sehenswürdigkeiten im Freien konzentrieren (die ohnehin reichlich vorhanden sind). Zum Beispiel kannst du den Hund nicht mit in den Duomo von San Gimignano nehmen oder ins Museum von Montalcino.
- Restaurants und Lokale: Viele Restaurants akzeptieren Hunde, besonders wenn sie klein oder mittelgroß sind, und insbesondere im Außenbereich gibt es keine Probleme. Wenn du ins Innere möchtest, erkundige dich vorher: Einige verlangen, dass der Hund nahe am Tisch bleibt. In informellen Lokalen wie Dorfgaststätten gibt es keine Probleme; in eleganteren Lokalen solltest du nachfragen. In jedem Fall ist das Hotel Minerva in Siena haustierfreundlich (Tiere sind gegen einen kleinen Aufpreis erlaubt), was zeigt, dass die Einstellung recht offen ist.
- Wasser und Pausen: Nimm eine Reiseschüssel mit – aber beachte, dass viele Geschäfte und Bars Wasserschalen für Hunde nach draußen stellen. In San Gimignano und Pienza habe ich zum Beispiel mehrere Schalen entlang der Hauptstraßen gesehen. In der Sommerhitze pass auf die heißen Pflastersteine und Steine in der Mittagssonne auf: Es ist besser, Fido im Schatten laufen zu lassen, wo möglich, und ihn häufig zu hydrieren (es gibt öffentliche Brunnen in fast jedem Dorf, praktisch auch, um die Schüssel zu füllen).
- Grünflächen: Die mittelalterlichen Dörfer haben keine großen Parks, aber außerhalb der Mauern wirst du Bereiche finden, in denen du den Hund (an der langen Leine) laufen lassen kannst. Zum Beispiel gibt es in Monteriggioni einen Grünbereich außerhalb von Porta Romea, in Montalcino die Gärten der Festung, in Pienza einen Picknickbereich außerhalb von Porta al Prato. Auf dem Land achte auf Ackerflächen und Herden (du könntest Schafe und Hirtenhunde begegnen: Halte deinen Hund in solchen Fällen nah bei dir).
Kurz gesagt: Es ist absolut möglich, den Hund mitzunehmen, und du wirst viele andere „Pelzige“ unterwegs sehen. Beachte wie immer die üblichen Regeln der Höflichkeit, und du wirst keine Probleme haben. Dein vierbeiniger Freund wird die Spaziergänge durch alte Straßen lieben und vielleicht bekommt er von einem freundlichen Metzger ein Stück toskanischer Schinken 😉.
F: Wann ist die beste Zeit für einen Besuch dieser Dörfer?
A: Jede Saison hat ihren Charme, aber generell sind Frühling und Herbst ideal. April, Mai und Anfang Juni bieten milde Temperaturen, saftig grüne Hügel und viele Veranstaltungen (die Mittelalterfeste von Monteriggioni und San Gimignano finden im Juni statt). September und Oktober schenken immer noch schöne Tage, herrliche Farben (die Weinberge um Montalcino leuchten rot und gold) und köstliche Feste: Weinlese, Fest des neuen Öls in Castiglione, Sagra del Tordo Ende Oktober… Einziger Hinweis: Im Oktober werden die Tage kürzer, plane die Besichtigungen also konzentrierter. Juli und August sind gut, wenn du die Hitze nicht scheust: Du wirst mehr Touristen treffen (vor allem in San Gimignano, Pienza usw.) und Temperaturen oft über 30°C zur Mittagszeit. Allerdings hat der Sommer den Vorteil, dass es abends viele Veranstaltungen im Freien gibt und die Dörfer lange leben, mit Musik, Abendessen auf der Piazza usw. Wenn du im Sommer reist, nutze die frühen Stunden des Morgens für Besuche, ruhe dich am Mittag aus oder gönn dir Eispausen, und geh vielleicht nach 17 Uhr wieder los, wenn die Sonne sinkt. Der Winter ist die ruhigste Saison: Einige Dörfer scheinen fast einzuschlafen (zum Beispiel in Radicofani im Januar wirst du sehr langsames Leben und wenige geöffnete Lokale finden). Aber im Dezember kannst du die Weihnachtsstimmung genießen: In Montepulciano (nicht weit von Pienza) gibt es einen berühmten Weihnachtsmarkt, und allgemein füllen sich die Dörfer mit Krippen und Lichterketten. Zudem sind im Winter die Thermen von Bagno Vignoni besonders wohltuend! Achte jedoch auf mögliche Schneefälle zwischen Ende Dezember und Februar in den Hügeln (Radicofani und Amiata können Schnee sehen). Zusammenfassend sind Mai-Juni und September vielleicht die besten Monate, weil sie Klima, Veranstaltungen und weniger Menschenmassen vereinen. Aber egal, zu welcher Jahreszeit du kommst – diese Dörfer werden dir unvergessliche Erlebnisse schenken – du musst nur dein Tempo dem Klima anpassen und genießen, was jede Saison bietet.
Wir hoffen, dass dieser Führer „Antike Dörfer in der Nähe von Siena“ hilfreich für die Planung deiner Reise ist. Vom Team des Hotels Minerva und von allen, die diese Orte sehr lieben, wünschen wir einen herzlichen Aufenthalt in Toskana! Genieße jeden Moment zwischen Geschichte, Kunst, Landschaften und Geschmacksrichtungen – und nimm besondere Erinnerungen von dieser zeitlosen Erde mit nach Hause. Gute Reise!